Hier ergab sich zum ersten Mal der Idealfall, dass der Künstler bereits beim

Aushub des Grundstücks den Auftrag für „Kunst am Bau“ erhielt.

Der Auftrag umfasste

• Gestaltung des vorhandenen Brunnens und eines Wintergartens
• Plastische und graphische Gestaltung von Wandflächen
• Kennzeichnung der einzelnen Gebäudeteile und Räume
  mit künstlerischen Mitteln.

Im Verlauf der 1978 begonnenen Abbruch- und Ausschachtungsarbeiten
auf dem Baugelände der geplanten Berufsschule wurde ein ehemaliger
Industriebrunnen entdeckt. Die verantwortlichen Stellen entschieden
sich für die „Konservierung“ des Fundes und damit für seine bauliche
Integration in das neue Gebäude. Die Vergangenheit hat Thiel auch in einem
Wandbild aufleben lassen.

Die Sicherung der baugeschichtlichen Spuren des Ortes erfolgte, indem Thiel
diverse Gesteinsreste, Splitter von Tonziegeln und Kacheln sammelte und
daraus Objektkästen für die Wandgestaltung arrangierte Die Vergangenheit
hat Thiel ferner durch eine großformatige Leinwand, die eine Fabrikmauer aus
Ziegelsteinen zeigt, so wie sie an dieser Stelle einmal existiert hat, aufleben
lassen.

Das Herzstück die „Wasserplastik“ bildet der Brunnen, bestehend aus einem
achteckigem Betonsockel, der die Schachtöffnung umschließt, und einer ebenfalls achteckigen, pyramidalen Abdeckung aus durchsichtigem Kunststoff. Ein Rohr-
leitungssystem, das - für jedermann sichtbar – Wasser aus dem Brunnen aufnimmt
und quer durch den zentralen Lichthof des Gebäudes führt, in ein Überlaufbecken
von dem Wasser weiter in Außenbecken geleitet wird.