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Klinik bietet Kunst

Maarten Thiel brachte Farbe ins Elisabeth-Krankenhaus


KASSEL. Wenn Maarten Thiel einen Rundgang durch das Elisabeth-Krankenhaus macht, schließt sich auch ein Kreis. Der Maler und Grafiker ist seit 1996 in die Farbgestaltung des Allgemeinkrankenhauses auf dem Weinberg einbezogen. Wie ein roter Faden zieht sich seine Arbeit nun auch durch diesen Neubau. Und dennoch ist hier wieder ein ganz neues Projekt entstanden. 

Die „gekurvte“ Architektur des neuen Gesundheitszentrums stehe im Gegensatz zu der „Geradeausarchitektur“ der übrigen Bauten und biete sich für eine künstlerische Gestaltung geradezu an, schwärmt Thiel. Dass der Künstler hier nicht erst nach Vollendung zu Kunst-am-Bau-Projekte hinzugezogen wurde, sondern sehr frühzeitig 
an der Planung beteiligt war, hat bei dem Bauprojekt des Elisabeth-Krankenhauses zu einem ganzheitlichem Ergebnis geführt. „Es fügt sich alles ineinander“, sagt der 63-Jährige und deutet auch auf kleinste Details. Bei der Auswahl des Fußbodens, der Gardinen, der Türschilder und selbst der Kreuze an der Wand des christlichen Hauses hatte Maarten Thiel ein gewichtiges Wort mitzureden. Entstanden ist eine Gesamtkonzeption, die bis in die kleinsten Kleinigkeiten stimmt. 

„Da verwischen sich die Grenzen zwischen Kunst und Architektur“, betont der Grafiker. 
Die langjährige Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Architekturbüro Bieling & Bieling hat sich dabei einmal mehr bewährt. „Es ist wichtig, dass die Dinge ineinandergreifen und dass ein Ambiente entsteht, in dem man sich wohlfühlt“, so Thiel. Dass die Klinik mithilfe des Künstler sein ganz eigenes Gesicht bekommen hat, darauf ist auch Pflegedienstleiterin Margit Purwin stolz. 

Ganz nebenbei ist durch die langjährige Zusammenarbeit – Maarten Thiel hatte bereits 
für die Farbgestaltung des 1997 fertig gestellten Bettenhauses und auch des neuen Abschiedraumes gesorgt – eine beachtliche Kunstsammlung entstanden. Rund 200 Original- Grafiken und Unikaten von Künstlern aus ganz Europa, die mithilfe der Kunstberaterin Christa Thiel angeschafft wurden, hängen inzwischen in Patientenzimmern und auf Fluren. Darunter sind natürlich auch einige Werke von Ehemann Maarten Thiel. Wenn im nächsten Jahr auch das no ch im Bau befindliche Eingangsgebäude fertig ist, möchte Margit Purwin Kunstspaziergänge für gehfähige Patienten anbieten. 

„Solch ein Prozess wächst weiter“, lächelt Maarten Thiel, der das Krankenhaus öfter besucht und dabei stets auch die kleinsten Details im Blick hat. 

Hessische-Niedersächsiche  Allgemeine 2. Juli 2008